Porträt, das 2009 in der 100. Ausgabe von The Gap erschienen ist.
Text: Dieter Rappold (vi knallgrau)

Niko Alm, 34, Atheist und Mikromischkonzern – Mastermind

Er trägt ein Herzstück des österreichischen Tourismus im Namen, aber das ist nicht der Grund warum es bei Niko Alm keine Sünden gibt. Niko Alm ist Sprecher der Laizismus-Initiative, will endlich Staat und Religion trennen und duelliert sich intellektuell inspirierend mit Andreas Kohl im Online-Standard. Was andere als Hauptaufgabe sehen würden, sieht der unternehmerische Tausendsassa Alm als Freizeitbeschäftigung. Nicht umsonst wurde das Alm’sche Imperium rund um den Verlag Monopol und die Agentur Super-Fi keck als Mikromischkonzern betitelt, wobei das Mikro getrost als Untertreibung zu werten ist. Kaum ein spannendes Thema im weitesten Umfeld von Medien wird ausgelassen und mittels Unternehmensgründung besetzt. Dabei lässt Alm jedoch niemals Ernsthaftigkeit, Nachhaltigkeit und Zug zum Tor vermissen. Einst in einem Interview auf das Geheimnis seines Erfolges angesprochen meinte er: „die eigene Sache mit Nachdruck verfolgen, das heißt arbeiten!“ Dabei wirkt der ausgebildete Publizist und Multi-Unternehmer jedoch niemals verkrampft sondern immer locker und lässig. All das Erwähnte wurde in seinen knapp 34 Lebensjahren auf die Beine gestellt. Niko Alm ist somit einer jener Prototypen einer jungen Unternehmergeneration, die sich als einen gestaltenden Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft begreifen. Ihr Tun und Handeln endet nicht mit der G+V einer GmbH, sondern füllt auch das Vakuum, das uns eine immer weniger relevante Politik im Alltag hinterlässt. Menschen wie Niko Alm verlassen Österreich im Normalfall früh, um sich in unternehmerfreundlicheren Gefilden zu verwirklichen – in seinem Fall bleibt zu hoffen, dass sein Wirken Österreich in wirtschaftlicher sowie in gesellschaftlicher Dimension auch in Zukunft bereichern und prägen wird.